von Alice Drifte, Sally Huber, Robin Müller und Samuel Müller
Die Krise zwischen Russland und der Ukraine, die seit Anfang 2022 andauert, hat viele Ereignisse hervorgebracht, welche in den Medien breit thematisiert werden. Eines dieser Ereignisse ist das “Massaker von Butscha”, welches in der vorliegenden Studie untersucht wird.
Die Forschungsfrage lautet: “In welche Frames lassen sich ausgewählte deutschsprachige und russische Medienberichte zu den Ereignissen in Butscha einteilen?”.
Um die in der Frage genannten Ziele zu erreichen, werden alle Medienberichte, die von ausgewählten westlichen und russischen Medien im Zeitraum vom 1. bis 15. April 2022 veröffentlicht wurden, mithilfe einer qualitativen Inhaltsanalyse und der Software MAXQDA analysiert. Dabei wird unter anderem eine Frequenzanalyse durchgeführt, welche die häufigsten Begriffe in den untersuchten Medien visualisiert. Diese Wörterwolke bildet die Grundlage für die weitere Frameanalyse nach Semetko und Valkenburg.
Die Ergebnisse der Frequenzanalyse zeigen, dass deutschsprachige Medien tendenziell Wörter verwenden, die mit negativen Emotionen assoziiert werden. Aufgrund dieser Erkenntnisse lassen sich die Medien in die beiden Frames “Human-Interest” und “Konflikt” einteilen. Laut Plutchiks Rad transportieren westliche Medien vor allem die Emotionen «Schrecken» und «Ekel» in ihren Berichten. Zudem werden russische Stellung-nahmen in der Regel als falsch deklariert, was als Desinformation und “Zensur” interpretiert werden kann. Im Gegensatz dazu sind russische Medien in ihrer Berichterstattung sachlicher und lassen sich laut den Ergebnissen der Frequenzanalyse im “Konflikt-Frame” einordnen. Bei der Betrachtung russischer Medien fällt auf, dass das Wort “Provokation” häufig im Zusammenhang mit den Aussagen von der Ukraine verwendet wird. Die Reaktion russischer Medien auf die westliche Berichterstattung lässt sich laut Plutchiks Rad mit den Emotionen Ablehnung, Verärgerung und Verwirrung beschreiben.