Merkmale: mit Emotionen behaftet

Emo­tio­nen sind star­ke Trieb­fe­dern mensch­li­chen Han­delns und Verhaltens

Psy­cho­lo­gen und Phi­lo­so­phen strei­ten seit Jahr­hun­der­ten über die genaue Bedeu­tung des Begriffs Emo­tio­nen (Gefüh­le). Dani­el Gole­man (2020, S. 363) ver­steht dar­un­ter ein “Gefühl mit dem ihm eige­nen Gedan­ken, psy­cho­lo­gi­schen und bio­lo­gi­schen Zustän­den sowie den ihm ent­spre­chen­den Hand­lungs­be­reit­schaf­ten.” Ver­wand­te Begrif­fe sind Stim­mun­gen und Tem­pe­ra­men­te.” (Gole­man, 2020, S. 365)

Man kennt Hun­der­te von Emo­tio­nen, die sich in Grund­fa­mi­li­en ord­nen las­sen. Wir ori­en­tie­ren uns hier am Rad von Robert Plut­chik.

Emo­tio­nen spie­len im Kri­sen­kon­text in drei­er­lei Hin­sicht eine zen­tra­le Rolle:

  1. Aus der Sicht des Manage­ments betrifft dies die Reak­ti­ons­stra­te­gien und das Ver­hal­ten von Mana­gern: Ent­schei­de in Kri­sen wer­den in von Unge­wiss­heit gepräg­ten Situa­tio­nen unter Zeit­druck gefällt. Situa­tio­nen von Unge­wiss­heit. Dies erfor­dert vom Manage­ment schnel­les Den­ken (nach Kah­ne­man, 2011) respek­ti­ve Intui­ti­on (gesun­des Bauch­ge­fühl), was Gole­man (2020) der emo­tio­na­len Intel­li­genz zuord­net. Emo­tio­na­le Intel­li­genz ist eben­falls Vor­aus­set­zung, um erfolg­reich gegen­über den Medi­en auf­zu­tre­ten und mit Ansprech­part­nern zu dis­ku­tie­ren: Emo­tio­nen äus­sern sich in der Mimik und Gestik und beein­flus­sen damit den Ver­lauf eines Gesprächs wie auch das Publi­kum meist unbewusst.
  2. Auf der media­len Kom­mu­ni­ka­ti­ons­ebe­ne sind Emo­tio­nen Kri­sen­trei­ber (sie­he Kri­sen­bau­stei­ne). Sie wer­den bei­spiels­wei­se mit der Wahl emo­ti­ver Themen/Inhalte (emo­ti­ve Nach­rich­ten­kri­te­ri­en), des Framing, der Wort­wahl und rhe­to­ri­schen Stil­mit­teln bewusst instru­men­ta­li­siert, um bei­spiels­wei­se zu skan­da­li­sie­ren, zu dra­ma­ti­sie­ren oder um Kon­flik­te zu verstärken.
  3. Schliess­lich spie­len Gefüh­le auf der Ebe­ne der Wahr­neh­mung und der Mei­nungs­bil­dung (sie­he Kri­sen­ver­laufs­kar­te) eine zen­tra­le Rol­le, wie die Abbil­dung unten zeigt. Denn Infor­ma­tio­nen über Kri­sen wer­den in der Öffent­lich­keit nicht ein­fach ratio­nal “ver­daut”, son­dern schü­ren Emo­tio­nen wie Angst oder Wut.
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