von Simon Burkhard, Samuel Kreis, Raphael Schaller
Am 15. Juni 2022 führte eine technische Störung bei der Schweizer Flugsicherung Skyguide zu einer rund fünfstündigen Sperrung des Schweizer Luftraums. Der IT-Ausfall hatte erhebliche Auswirkungen auf den Flugverkehr in der Schweiz. 92 Flüge wurden am Flughafen Zürich gestrichen oder verschoben. Die Fallstudie untersucht die Kommunikation von Skyguide und die Medienberichterstattung über den Vorfall. Die Fallstudie konzentriert sich auf die folgen-den Forschungsfragen: 1) Wie hat Skyguide reagiert? 2) Wie hat Skyguide während und nach der Krise kommuniziert?
Die Inhaltsanalyse beschränkt sich auf eine Auswahl deutschsprachiger Schweizer Print- und Onlinemedien. Skyguide kommunizierte den Vorfall und die Sperrung des Luftraums zunächst auf Twitter und stellte weitere Informationen auf ihrer Website zur Verfügung. Später teilte Skyguide mit, dass die technische Störung behoben und der Luftraum wieder geöffnet sei und entschuldigte sich. Die Medienberichterstattung über den Vorfall konzentrierte sich auf die Folgen für den Flugverkehr und die Ursachen des Ausfalls bei Skyguide.
Das Verhalten von Skyguide während der Krise kann dem Typ «anpassend» zugeordnet werden: Man hatte das Problem frühzeitig erkannt und sich um eine Lösung bemüht. Während des Ausfalls verfolgte man eine Erklärungsstrategie, während die technische Infrastruktur analysiert wurde, um die Ursache zu bestimmen. Später stellte sich heraus, dass ein defekter Netzwerkswitch und das Versagen der eingebauten Redundanzen zum Ausfall geführt hatten. Skyguide kommt nicht für die entstandenen finanziellen Schäden auf, diese müssen von den betroffenen Airlines getragen werden. Nach Abschluss einer externen Untersuchung stellte man fest, dass das Krisenmanagement der Flugsicherung gut funktioniert hat und die Sperrung des Luftraumes die richtige Entscheidung gewesen ist.