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Mediensprecher — Pressesprecher (siehe auch Auftritt)

6. Novem­ber 2021

Medi­en- oder Press­spre­cher ist eine Rol­le, die eine (oder meh­re­re) Person(en) im Unter­neh­men inne­ha­ben. In der Kri­se spielt der Spre­cher als Reprä­sen­tant des Unter­neh­mens eine Schlüs­sel­rol­le. Andern­orts wird er des­halb auch als Reprä­sen­tant oder Iden­ti­fi­ka­ti­ons­fi­gur des Unter­neh­mens bezeichnet.

Eine ent­schei­den­de Funk­ti­on ist die­je­ni­ge des Medi­en­spre­chers wäh­rend einer Kri­se. Gegen­über den Print­me­di­en über­nimmt die­se Auf­ga­be gewöhn­lich der Kom­mu­ni­ka­ti­ons­ver­ant­wort­li­che. Er kom­mu­ni­ziert mit der Öffent­lich­keit und den exter­nen Bezugsgruppen.

Grös­se­re publi­zi­stisch-öffent­li­che Kri­sen wer­den eben­so im Radio und Fern­se­hen sowie in Video­bei­trä­gen im Inter­net “aus­ge­schlach­tet”. Beim Auf­tritt wirkt die Per­sön­lich­keit des Spre­chers als Reprä­sen­tant des Unter­neh­mens. Das heisst: Er wird von der Öffent­lich­keit mit dem Unter­neh­men iden­ti­fi­ziert (Iden­ti­fi­ka­ti­ons­fi­gur, Sym­pa­thie­trä­ger). (Coombs & Hol­a­day, 1996) In gros­sen Kri­sen ist es ange­bracht, dass der CEO oder ein Mit­glied des Ver­wal­tungs­ra­tes als Reprä­sen­tant des Unter­neh­mens auf­tritt, ins­be­son­de­re dann, wenn die Per­sön­lich­keit in den Medi­en und in der Öffent­lich­keit bekannt ist. Dies wird von den Medi­en gewünscht und geschätzt. Der Auf­tritt der Lei­tung in der Öffent­lich­keit erhöht zudem die Glaub­wür­dig­keit der Aussagen.

Ein nicht zu unter­schät­zen­des Kri­te­ri­um in Kri­sen, die von Unge­wiss­heit und Emo­tio­nen gekenn­zeich­net sind, ist zudem die Aus­strah­lung, wenn es um die Kom­mu­ni­ka­ti­on über visu­el­le Medi­en geht: Die Per­son muss ver­trau­ens­wür­dig und sym­pa­thisch wir­ken. Sym­pa­thie wirkt auf emo­tio­na­ler Ebe­ne. Eben­so muss er die Fähig­keit haben, Empa­thie zu ver­mit­teln. (Sie­he auch Auf­tritt des Reprä­sen­tan­ten) Coombs und Hal­l­a­day (1996) sowie Dean (2004) bestä­tig­ten in ihren Stu­di­en, dass Spre­cher, die Mit­ge­fühl für die von der Kri­se Betrof­fe­nen zeig­ten, die Wahr­schein­lich­keit einer Schä­di­gung der Repu­ta­ti­on verringerten.

In kei­nem Fall soll­te der exter­ne Kri­sen­be­ra­ter oder der Bera­ter Kom­mu­ni­ka­ti­on als Spre­cher auftreten.

Wenn es um fach­tech­ni­sche Pro­ble­me geht, emp­fiehlt es sich, einen Fach­spe­zia­li­sten bei­zu­zie­hen, und die­sem bei fach­tech­ni­schen Fra­gen jeweils das Wort zu über­las­sen oder die­sen zu zitieren.

Die Rolle des Sprechers in Erpressungsfällen

Der Kom­mu­ni­ka­tor in Andro­hungs- und Erpres­sungs­fäl­len ist die Per­son, die nach dem Erst­kon­takt in Ver­bin­dung mit dem Erpres­ser steht. Er ver­han­delt mit die­sem über For­de­run­gen, Fol­ge­ge­sprä­che und Bedin­gun­gen: Ent­spre­chend wird von ihm ein hohes Mass an Eigen‑, Sozi­al- und Fach­kom­pe­ten­zen erwartet:

  • begabt im Umgang mit Menschen,
  • rhe­to­risch geschickt,
  • zuver­läs­si­ges Han­deln unter Druck,
  • ruhi­ges und bestimm­tes Auf­tre­ten (Stim­me),
  • Intel­li­genz, schnel­le Auffassungsgabe,
  • Geduld,
  • Dis­kre­ti­on,
  • Ver­traut­heit mit der regio­na­len Kul­tur (inkl. Spra­che, Dia­lek­te) und den Gepflogenheiten,
  • Loya­li­tät gegen­über dem Unternehmen.

Zu emp­feh­len ist hier das Hin­zu­zie­hen einer auf sol­che Fäl­le spe­zia­li­sier­ten Agentur.

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