Wenn die formale Kommunikation Voraussetzung für das Funktionieren des Betriebs ist, so ist die informale Kommunikation das zentrale Instrument zur Förderung der Corporate Culture, der Motivation der Mitarbeiterschaft, der Prävention von Mobbing und internen Gerüchten.
Die Mitarbeiterschaft auf den verschiedenen Ebenen der Krisenverlaufskarte eine Schlüsselrolle sowohl als Krisenverstärker wie auch für die Krisenbewältigung: Mitarbeiter können durch Fehlverhalten wie Fehlmanipulation, Unachtsamkeit oder Diebstahl eine reale Krise auslösen. Sie geniessen als (Augen-)Zeugen eine hohe Glaubwürdigkeit nach Aussen und als Informationsvermittler eine mediale Krise entfachen oder auch Aussagen als haltlos entmachten. Als Betroffene können sie im Verbund mit einer Gewerkschaft mit Streiks oder Lohnforderungen eine Unternehmenskrise entfachen oder verstärken. Als Kommunikatoren in den Social Media können sie aus Unachtsamkeit oder willentlich einen Shitstorm auslösen. Ein typisches Beispiel ist das Ekelvideo von 2009 bei Dominos Pizza. (Stoffels 2012, S. 13)
Vertrauen, und damit verbunden Motivation, Treue und Identifikation der Mitarbeiterschaft mit dem Unternehmen spielen folglich sowohl in der proaktiven Krisenkommunikation wie auch bei der Bewältigung von Krisen eine Schlüsselrolle.
Klassische Instrumente der internen Kommunikation sind persönliche Gespräche, Veranstaltungen (Sitzungen, Versammlungen), die Mitarbeiterzeitschrift, das Anschlagbrett und die Dienste des Intranets, dessen Bedeutung für die Interne Kommunikation in den vergangenen Jahren zugenommen hat und weiter zunehmen wird. Gemäss einer Umfrage der deutschen DAX-Unternehmen aus dem Jahre 2004 will ein „Drittel der befragten Kommunikationsverantwortlichen (34 %) […] das unternehmenseigene Intranet ausbauen und die Weiterentwicklung dieses zentralen internen Kommunikationsinstrumentes vorantreiben […].“ (Mast, 2005, S. 4)